Grundwassererneuerung

Aquifere oder Grundwasserspeicher sind geologische Formationen aus gesättigtem Gestein unter der Oberfläche, durch die sich Wasser bewegen kann. Sie wirken als natürliche Filter und fangen Sedimente und andere Partikel auf und sorgen so für eine natürliche Reinigung des durch sie fließenden Grundwassers. Aquifere sind in der Regel keine unterirdischen Flüsse, in denen das Wasser frei fließt, sondern es muss sich durch Porenräume aus Gestein und Sediment drücken. Die Anreicherung von Aquiferen erfolgt auf natürliche Weise durch Infiltrationsmechanismen. Aufgrund von Veränderungen in der Vegetationsdecke und zunehmender Bodenerosion nehmen die Infiltrationsraten jedoch tendenziell ab. Die Wiederauffüllung eines Grundwasserspeichers kann durch die Erleichterung natürlicher Infiltrationsprozesse oder durch den Bau von Strukturen gesteuert werden, die die Wiederauffüllung künstlich aufrechterhalten. Dies wird als gesteuerte Grundwassererneuerung (Managed Aquifer Recharge, MAR) bezeichnet.












Sanddämme stellen eine einfache, kostengünstige und wartungsarme Methode zur Wassereinsparung dar, die sich besonders für semiaride Regionen eignet. Sie können Regenwasser zurückhalten und die Grundwassererneuerung fördern.
Geröllsperren oder Ablaufstopfen sind Bauwerke, die in Kanälen gebaut werden, um die Erosion zu verringern, indem sie die Wassergeschwindigkeit senken und bei Überschwemmungen Sedimente ansammeln. Sie werden oft in bereits degradierten Gebieten eingeführt, wo die natürliche oder landwirtschaftliche Pflanzenbedeckung zurückgegangen ist oder nicht mehr in der Lage ist, den Oberboden zu halten. In der Regel werden sie in Bereichen errichtet, die von intensiven Wasserabflüssen betroffen sind und in denen konventionelle Erosionsschutztechniken nicht ausreichen. Geröllsperren müssen an den richtigen Stellen gebaut werden, idealerweise dort, wo Wasser in geeignete Areale zur Grundwassererneuerung abgeleitet werden kann. Darüber hinaus muss mit den Arbeiten stromaufwärts eines Einzugsgebietes begonnen werden, um eine Zerstörung der Bauwerke zu vermeiden. Aufgrund ihrer relativen Einfachheit und leichten Umsetzung stellen Geröllsperren eine der weltweit am häufigsten eingesetzten Stabilisierungsmaßnahmen dar.
Bodenerosion ist die Verlagerung der oberen Bodenschicht (genannt Mutterboden). Sie ist ein natürlich auftretender Prozess, der alle Landformen betrifft. Bestimmte menschliche Aktivitäten verstärken diesen Prozess jedoch erheblich und tragen zu einem schnell voranschreitenden Bodenverlust bei. Dies ist von großer Wichtigkeit, da der Mutterboden die höchste Menge an organischer Substanz enthält und für landwirtschaftliche Aktivitäten am besten geeignet ist. In den letzten 150 Jahren ist bis zur Hälfte des Mutterbodens der Welt verloren gegangen.
Der Boden ist die Grundlage des Lebens. Er ist ein Medium für das Pflanzenwachstum und ein Lebensraum für viele Insekten und andere Organismen. Bis zu 95 Prozent unserer gesamten Nahrung 
Diese Toolbox enthält eine Einführung in das Thema lebende Terrassen. Lebende Terrassen stellen eine Kombination von Erosionsschutzmaßnahmen an Hängen dar. Ihr Ziel ist es, mit minimalem Arbeits- und Wartungsaufwand einen wirksamen Erosionsschutz und eine effektive Bodenbildung zu erreichen. Die gesamte Struktur, mit sowohl vertikalen als auch horizontalen Elementen, besteht aus lebendigen Bäumen. Dies erhöht die Stabilität und Haltbarkeit der Terrassen erheblich. Gleichzeitig bieten die Terrassen bereits nach wenigen Monaten eine Einkommensquelle in Form von Viehfutter und Gründüngung. Diese Art der Praxis repräsentiert eine nachhaltige Methode des Erosionsschutzes, die den lokalen Landwirt:innen in Entwicklungsländern dienlich sein kann. Diese Technik sollte in die Methodik der 
Viehzucht ist ein allgemeiner Begriff, der für Nutztiere wie Milch- und Fleischkühe, Schweine, Masthähnchen und Legehennen verwendet wird, die zu Gebrauchs- und Erwerbszwecken gehalten werden. Als Teil der Landwirtschaft ist die konventionelle Viehzucht eine der Hauptursachen für die Entwaldung der Welt. Sie konzentriert sich auf Technologien zur Produktivitätssteigerung, wie z.B. Hochertragsrassen, moderne Fütterungstechniken, veterinärmedizinische Gesundheitsprodukte sowie synthetische Düngemittel und Pestizide. All das stellt eine gewaltige Bedrohung für die Umwelt dar. Hinzu kommt noch, dass die konventionelle Viehzucht bis zu etwa 70 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche beansprucht!
Da die Weltbevölkerung bis 2050 auf über 9 Milliarden Menschen geschätzt wird, besteht ein wachsender Bedarf, die Quantität und Qualität der Nahrungsmittel zu erhöhen. Um sichere und gesunde Lebensmittel für die Verbraucher:innen oder die Weiterverarbeitung zu schaffen, sollten geeignete landwirtschaftliche Praktiken angewandt werden. Diese Toolbox befasst sich mit verschiedenen landwirtschaftlichen Praktiken, die dazu beitragen können, auf diese wachsende Nachfrage an Lebensmitteln angemessen zu reagieren. Die Maßnahmen, die in dieser Toolbox vorgeschlagen werden, berücksichtigen die verschiedenen begleitenden Umweltauswirkungen, die innerhalb der einzelnen Tools diskutiert werden.

Terra Preta – Sanitäranlagen (TPS) sind ein erstaunliches Bioabfall-/Sanitärsystem einer hoch entwickelten alten Kultur. Terra Preta weist ein grosses Potential für Bodenbildung und Nährstoffrecycling aus Exkrementen auf. TPS wurde inspiriert von der wiederentdeckten historischen Praxis, entwickelt und wird am 
Die Abwasseraufbereitung ist ein wichtiges Anliegen der Öffentlichkeit, insbesondere angesichts der zunehmenden Herausforderungen in Bezug auf Wasserverfügbarkeit, Abwasserentsorgung, Gesundheit und Nachhaltigkeit. Die nichtsachgemässe Nutzung und das unzureichende Management von Abwasser stellen eine enorme Bedrohung für das soziale Gemeinwohl und die Ökosysteme dar.
Regenwassernutzung (RWH) ist ein Begriff für das Sammeln und Speichern von Regenwasser. Das auf diese Weise gesammelte Wasser kann für unzählige häusliche und landwirtschaftliche Zwecke genutzt werden. Je nach Umfang, Art der Wassernutzung und Speicherort kommen verschiedene Systeme zum Einsatz.
Wasser ist lebenswichtig für die Welt. Unzureichender Zugang und unangemessener Umgang mit Wasser führen zu einer Vielzahl ökologischer Herausforderungen, die auch Auswirkungen auf die grundlegendsten menschlichen Bedürfnisse in Bezug auf sanitäre Einrichtungen, Nahrung und Trinkwasserversorgung haben. Das Wissen über die Hydrosphäre dieses Planeten ist als Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung und insbesondere für die Wiederbelebung bereits wasserarmer Regionen von größter Bedeutung. Erfahre mehr über die Hydrosphäre in dieser Toolbox!
Einfach ausgedrückt, ist die Agroforstwirtschaft eine Kombination aus Land- und Forstwirtschaft. Sie steht für die Einbeziehung von Bäumen oder anderen verholzten mehrjährigen Pflanzen in landwirtschaftliche Systeme, einschließlich dem Anbau von Nutzpflanzen und der Viehzucht. Die Agroforstwirtschaft hat im Gegensatz zur konventionellen Landwirtschaft in großem Maßstab das Ziel, natürliche Ökosysteme nachzuahmen. Dies trägt zur Verwirklichung einer Reihe von Funktionen innerhalb des Ökosystems bei. Dazu gehören der Schutz des Bodens vor Erosion und planzenschädigender Staunässe, die Verringerung der Verdunstung von Wasser aus Boden und Pflanzen durch Abnahme der Windgeschwindigkeit, der Wasserschutz durch tiefgreifende und ausgedehntere Wurzelsysteme und die Erhöhung der Biodiversität. Die langfristige Stabilität und Leistungsfähigkeit von Agroforstsystemen übertrifft die von konventionellen Monokulturen oder Weideland, da sie tendenziell widerstandsfähiger sind. Die Etablierung von Baumbeständen auf Ackerland ist jedoch mit gewissen Herausforderungen verbunden.
Der Begriff ‘Traditionelles Ökologisches Wissen’ (TEK) bezieht sich auf ökologisches Wissen und Praktiken indigener und lokaler Kulturen. Mit dem Schwerpunkt auf der Regenwassernutzung (RWH) wurden viele verschiedene Arten von Systemen auf der Grundlage von Maßstab, Wasserverbrauch und Speicherort entworfen. Über Jahrhunderte hinweg waren Menschen an unterschiedlichen Orten auf Regenwasser angewiesen und entwickelten indigenes Wissen und Techniken zur Regenwassernutzung. Diese lassen sich in folgende Kategorien einteilen: Mikro-Auffangmethoden, Makro-Auffangmethoden und Flutwasser-Methoden.